Frauen: Gut gedacht, schlecht gemacht – Lok verpasst Derby-Sieg

Sonntagsspiel auf dem Kunstrasen der Hebbelstraße – klingt so verlockend wie eine neue Folge „Temptation Island VIP“. Vor sage und schreibe 40 Fußball-Connaisseuren stand das Derby gegen die Damen vom Post SV Dresden an, und wir wollten beweisen, dass wir nicht nur mit farbigen Tapes und Highlighter glänzen können.

Noch vor der Erwärmung war unsere erste Herausforderung, die Kabine blickdicht zu machen, die bodentiefen Fenster waren ungefähr so blicklicht, wie das Kleid von Julia Fox bei den Oscars. Zum Glück rettete Laura die Lage mit einem Besenstil auf dem Verena ihre Lederhose drapierte. Die Vorbereitung begann standesgemäß mit der obligatorischen Schmerzmittel-Runde der Invalidentruppe. Noch ein kurzer Check-Up, wo es heute überall wehtut und los ging es.

Direkt vom Anstoß weg, wollten wir zeigen, wer hier das Sagen hat, allerdings war das Tempo von Post SV schwerer zu verteidigen als unsere Kabine vor neugierigen Blicken. Maxi hielt gewohnt dagegen, indem sie ihren Körper gekonnt zwischen Ball und Gegnerin platzierte – Eleganzpunkte gibt’s dafür keine, Effektivitätspunkte dafür umso mehr. Schon nach Minute 2 lagen wir zurück. Cheyenne brachte uns mit ihrem Treffer in der 18. Minute zwar kurzzeitig auf Kurs, aber die Gegnerinnen zeigte sich vorm Tor erschreckend effizient – ungefähr so wie Claudia Obert bei einer Champagner-Verkostung – und zogen bis zur Pause auf 3:1 davon.ach dem Seitenwechsel wurde es besser. Endlich gelangen uns Pässe durch die gegnerischen Abwehrketten, aber vor dem Tor war unsere Abschlussqualität etwa auf dem Niveau eines typischen Tinder-Dates: Es sah besser aus, als es am Ende war. Martha verkürzte zwar in der 87. Minute auf 3:2, aber für einen Lucky Punch war es zu spät.

Kämpferisch war uns nichts vorzuwerfen – Einsatz und Leidenschaft waren da. Woran es aber am Ende gelegen hat fragt man sich dann immer. Ja woran hats denn nun am Ende gelegen? Nach wie vor: ein guter erster Kontakt, präzise Pässe und der gnadenlose Wille, das Ding ins Netz zu knallen.

Es gilt also weiter unsere Form zu finden und Konstanz auf den Platz zu bringen.